In der besonderen Atmosphäre eines alten Klosterguts erlebten die Teilnehmer praxisorientierte Fachvorträge und diskutierten im Anschluß engagiert über offene Fragen und eigene Erfahrungen. Der ausgiebige Erfahrungsaustausch wurde auch in den Pausen bei Kaffee und kleinen Snacks fortgesetzt. Für das leibliche Wohl war ebenso gesorgt wie für unterhaltsame Abwechslung durch ein spannendes Rahmenprogramm.
Wir geben im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung.
Wie schafft Klärschlammvererdung eine langfristige und flexible Entsorgungssicherheit?
Dipl.-Ing. Martin Peitzmeier, THE PAULY GROUP
Zu einem vollständigen Klärschlammmanagement gehört neben der Entwässerung die sichere Entsorgung. Als Full-Service-Dienstleister organisiert THE PAULY GROUP alle erforderlichen Teilschritte und bietet so maximale Entsorgungssicherheit. Das Dienstleistungsspektrum umfasst Beeträumung, Nachlagerung, Abtransport, landwirtschaftliche Verwertung oder Verbrennung. Dazu wurde ein umfassendes Netzwerk mit ausreichenden Verwertungs- und Verbrennungskapazitäten aufgebaut. Zusätzlich verfügt THE PAULY GROUP über ein eigenes Zwischenlager für Klärschlammerde.
Kann Klärschlammerde auch in Zukunft verbrannt werden?
Dr.-Ing. Rolf Otte-Witte, Ingenieurbüro, Elze
Die Verbrennung von Klärschlammerde ist und bleibt möglich. Aktuelle wie zukünftige gesetzliche Regelungen werden eingehalten. Praktische Probleme, die etwa bei der Annahme auftreten können, sind lösbar. Ab 2029 ist eine thermische Verwertung von Klärschlammerde nur noch in Mono-Verbrennungsanlagen möglich. Ab 2029 wird die Phosphor-Rückgewinnung aus der Asche verbindlich.
Projekt Klärschlammvererdung - Zeitlos und für die Ewigkeit
Marlies Görsdorf, Kläranlage Fürstenwalde, Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Fürstenwalde und Umland
Seit 22 Jahren betreibt die Kläranlage Fürstenwalde eine Klärschlammvererdungsanlage. Im Vortrag werden die damit gemachten Erfahrungen sowie die Vor- und Nachteile dargestellt. Für die Vererdung sprechen vor allem die reduzierten Entsorgungskosten. Durch die Einrichtung einer Nachlagerfläche konnten Beeträumung und Entsorgung entkoppelt und eine weitere Verringerung der Restmenge erreicht werden.
Klärschlammvererdungsanlage der Samtgemeinde Fintel
Volker Behrens, Kläranlage Samtgemeinde Fintel
2016 wurde in der Samtgemeinde Fintel eine Klärschlammvererdungsanlage gebaut. Die Planung der Anlage lag nicht in unseren Händen – lediglich der Bau wurde von der PAULY GROUP durchgeführt. Beim Betrieb traten dann eine Reihe von Problemen auf, die mit Hilfe von Service Ökotechnik gelöst werden konnten. So machte die besondere Schlammqualität den Einsatz von Hilfsstoffen erforderlich. Zusätzlich wurde durch bauliche Maßnahmen die Belüftung im Belebungsbecken verbessert und dadurch auch die Vererdungsleistung gesteigert. Nach erfolgreicher Optimierung wurden 2021 zwei weitere Vererdungsbeete gebaut.
Wie hole ich „weniger“ aus der Klärschlammvererdung heraus?
Dipl.-Ing. Stefan Rehfus, THE PAULY GROUP
Ziel einer Anlagenoptimierung ist die weitere Reduktion der verbleibenden Masse und damit der Entsorgungskosten. Kläranlage und Klärschlammvererdungsanlage bilden ein Gesamtsystem, das eine Vielzahl von Optimierungsmöglichkeiten bietet, die sich positiv auf das Vererdungsergebnis auswirken. Schon kleine Optimierungen können dabei große Einsparungen bei den Entsorgungskosten bewirken. Jede Anlage kann optimiert werden. Die größten Effekte erzielen eine Umstellung auf Hochleistungsvererdung, die Einrichtung einer Nachlagerfläche und der Bau von Erweiterungsbeeten. Betriebliche Möglichkeiten zur Optimierung der Klärschlammvererdung Im Rahmen eines Workshops wurde in Kleingruppen über Erfahrungen mit verschiedenen Optimierungsmaßnahmen und über weitere Möglichkeiten zur Verringerung der Entsorgungsmenge diskutiert.
Rahmenprogramm
Neben dem historischen Ambiente des Tagungsorts - das Victor’s Residenz-Hotel in Teistungen befindet sich in einer alten Klosteranlage - sorgte ein kleines Rahmenprogramm für anregende Abwechslung. Dazu gehörten die Besichtigung der nahegelegenen „Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei“ und des „Parkbad Weende“ in Göttingen, einem von THE PAULY GROUP umgebauten Schwimmbades mit besonders inovativem Nutzungskonzept.