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NEUIGKEITEN

Liebenwalde Baut Klärschlamm­vererdungs­anlage

Neueste Ökotechnik von EKO-PLANT statt maschineller Entwässerung: Der Trink- und Abwasserzweckverband Liebenwalde investiert 2,3 Millionen Euro und stellt seine Klärschlammbehandlung auf die deutlich wirt­schaft­lichere Vererdung um. Das Land Brandenburg unterstützt den Neubau mit 1,6 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union.

In der für 14.000 Einwohnerwerte ausgelegten Kläranlage Liebenwalde wurde der Klärschlamm bisher maschinell eingedickt. Übrig blieben jährlich rund 5.500 Kubikmeter Nassschlamm mit einem Wassergehalt von 95 Prozent, die in der Landwirtschaft verwertet wurden. Weil die Kosten dafür deutlich steigen, entschied sich der Trink- und Abwasserzweckverband (TAV) Liebenwalde für die umweltfreundliche und gleichzeitig deutlich günstigere Klärschlammvererdung. Damit folgte er dem Beispiel des 50 Kilometer entfernten Neuruppin. Die dortigen Stadtwerke betreiben seit 2013 eine Klärschlammvererdungsanlage von EKO-PLANT und sind rundum zufrieden.

Förderung zur Senkung energiebedingter CO2-Emissionen

Zukünftig wird der gesamte Klärschlamm − rund 28.000 Kubikmeter pro Jahr − in vier Schilfbeete geleitet. Auf einer Anlagenfläche von 24.000 Quadratmetern entwässern und mineralisieren Schilfpflanzen und Mikroorganismen den Schlamm und reduzieren sein Volumen ganz natürlich und ohne chemische Hilfsmittel um mehr als 90 Prozent. Die Energie für den Anlagenbetrieb liefern Sonne und Wind gratis frei Haus. Nur für die vollautomatische Steuerungselektronik und die Pumpen wird zusätzliche Energie benötigt. Der äußerst geringe Energieverbrauch senkt nicht nur die Betriebskosten, er führt auch zu einer überragenden CO2-Bilanz. Die Folge ist eine mittlere jährliche Einsparung von knapp 100 Tonnen CO2. Grund genug für die europäische Union, den Neubau mit 1,6 Millionen Euro aus ihrem Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) zu fördern. Mit der Prüfung und Bearbeitung des Fördermittelantrags beauftragte das Land Brandenburg in seiner Vermittlerfunktion die landeseigene Investitionsbank ILB, welche die Fördergelder entsprechend auszahlt.

Flexible Verwertung

Nach 8 bis 9 Jahren kann das erste Schilfbeet geräumt und die Klär­schlamm­erde verwertet werden. Landwirte schätzen sie als humus- und phosphathaltiges Düngemittel, Klär­schlamm­erde kann aber auch problemlos in Verbrennungsanlagen thermisch entsorgt werden. Der TAV Liebenwalde entscheidet zukünftig flexibel, welcher Ver­wer­tungs­weg ökonomisch und ökologisch am sinnvollsten ist.

Nach einer Räumung wird das Schilfbeet erneut mit Klärschlamm beschickt und ein neuer Vererdungszyklus beginnt.

Betriebsbegleitendes Engineering durch EKO-PLANT

EKO-PLANT übernimmt in den kommenden acht Jahren die Betreuung der neuen Klärschlammvererdungsanlage. Das Unternehmen garantiert kompetente fachliche Unterstützung, schult die Kläranlagenmitarbeiter und sorgt für eine einwandfreie Anlagenleistung.

Erster Spatenstich

Der feierliche erste Spatenstich zum Baubeginn erfolgte am 3. März 2020. Mit dabei waren die Bürgermeister von Liebenwalde und der Nachbargemeinde Schorfheide, Jörn Lehmann und Wilhelm Westerkamp, TAV-Geschäftsführerin Jana Trampe, der technische Leiter des TAV, Wolfhard Raasch sowie der Verbandsingenieur Denny Kunz. Die Gemeinde Schorfheide wird vom TAV Liebenwalde mit betreut. Ebenfalls anwesend waren Vertreter des Landkreises und der ILB. Für EKO-PLANT waren Geschäftsführer Stefan Ahrens, Vertriebsmitarbeiterin Tomma Freesemann, Baukoordinator Lutz Winter und Bauleiter Harald Best vor Ort, sowie Vertreter der mit dem Erd- und Rohrleitungsbau beauftragten Muckhoff Bau GmbH.