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Biotop für Bodenbrüter: Klärschlammvererdungsanlage

Erfolgreiche Brut von Kiebitz, Rotschenkel und Teichrohrsänger auf der Klärschlammvererdungsanlage in Büsum. Schilfbeete, naturnahe Gestaltung und Biotopvielfalt machen EKO-PLANT Klärschlammvererdungsanlagen zu beliebten Lebensräumen für Insekten und Vögel.

Lebensraum Schilf

Dicht an dicht und fast drei Meter hoch steht das Schilf Mitte Juni in den Beeten der Klärschlammvererdungsanlage Büsum. Das ist nicht nur gut für die Entwässerungsleistung, denn je größer die Blattoberfläche, desto mehr Wasser wird dem Klärschlamm durch Verdunstung entzogen. Auch einige unserer Vogelarten lieben dichtes Schilf. Teich- und Sumpfrohrsänger haben sich auf diesen Lebensraum spezialisiert und bauen ihre Nester direkt in die schwankenden Halme. Von allen Seiten gut geschützt können sie hier ungestört brüten und ihre Jungen großziehen. In Büsum kündigt ihr charakteristischer Gesang schon von weitem die Anwesenheit des etwa spatzengroßen, hellbraun gestreiften Vogels an. Es bedarf aber einiger Geduld, dass im Schilf gut verborgene Tier aufzuspüren.

Schilf- und Sumpfrohrsänger lassen sich in vielen Klärschlammvererdungsanlagen beobachten. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Anlagen bei diesen Vögeln beliebte Lebensräume sind.

Optimal für gefährdete Bodenbrüter

Im März wurde Beet 4 der Klärschlammvererdungsanlage Büsum geräumt. Wie bei jeder Räumung wurde eine dünne Schicht Klärschlammerde am Boden belassen, aus der das Schilf dann schnell wieder austreibt. Im Frühjahr ist dieser Bewuchs noch niedrig und lückig und die Sonne scheint wärmend auf den Erdboden. Und genau dieser Lebensraum lockt Vögel wie Kiebitz und Rotschenkel an. Diese Bodenbrüter legen ihre Eier inmitten von Wiesen und Salzwiesen direkt auf den sonnengewärmten Boden ab. Eier und Küken sind gefleckt und inmitten der Gräser perfekt getarnt. Büsum liegt im Nationalpark Wattenmeer und im Frühjahr brüten in den Salzwiesen vor dem Deich viele Hundert Kiebitze, Rotschenkel, Austernfischer und andere Küstenvögel. Die Klärschlammvererdungsanlage liegt direkt hinter dem Deich, ist windgeschützt und von einem Zaun umgeben. Hier tauchen weder Spaziergänger noch Wattwanderer auf. Kein Wunder, dass das geräumte Beet sofort als Brutrevier genutzt wird.

Bruterfolg

Je zwei nahezu flügge Küken von Kiebitz und Rotschenkel verstecken sich vor neugierigen Blicken im niedrigen Schilf. Die Altvögel fliegen aufgeregt umher und versuchen durch ihr auffälliges Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich und von den Küken weg zu lenken. Auch ein paar Austernfischer haben dieses Revier besetzt. Wenn die Mitarbeiter der PAULY GROUP für ihre monatliche Überprüfung des Schilfbestands mit einer Drohne Luftauf­nahmen der Anlage machen, müssen sie aufpassen, dass die Austernfischer ihr Fluggerät nicht attackieren und zum Absturz bringen. 

EKO-PLANT Klärschlammvererdungsanlagen überzeugen nicht nur durch ihre energiesparende Ökotechnik, ihre überragende CO2-Bilanz, ihre hervorragende Entwässerungsleistung und das flexible Klärschlammmanagement. Sie sind auch naturnahe Lebensräume für Insekten und Vögel. Selbst geräumte Beete bieten begehrte Biotope für gefährdete Bodenbrüter wie Kiebitz und Rotschenkel.