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NEUIGKEITEN

Vererdungsnachbarschaft 2024

Alle zwei Jahre lädt THE PAULY GROUP die Betreiber von EKO-PLANT Klärschlamm­vererdungs­anlagen zu Fachvorträgen und intensivem Erfahrungsaustausch ein. Schwerpunkte waren in diesem Jahr die rechtlichen Rahmenbedingungen der Klärschlammentsorgung, Phosphor-Rückgewinnung, die EU-Kommunalabwasserrichtline sowie Praxisberichte der Betreiber.

 

Regelmäßig veranstaltet THE PAULY GROUP im Rahmen ihres Dienstleistungsangebots ein gemeinsames Treffen mit ihren Kunden. Am 3. und 4. September trafen sich daher auch in diesem Jahr wieder über 80 Teilnehmer zur diesjährigen „Vererdungsnachbarschaft“ im hessischen Rotenburg an der Fulda. Neue Entwicklungen, innovative Lösungen und Erfahrungen aus der Praxis wurden vorgestellt und intensiv diskutiert. Die Veranstaltung folgte dem bewährten Muster von kurzen Fachvorträgen mit direkt anschließenden Diskussionsrunden und Workshops. Neben Fachleuten der PAULY GROUP waren wie immer auch externe Referenten dabei:

  • Dipl.-Ing. Karin Lambers, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Düngebehörde
  • Karin Brinker, Trink- und Abwasserverband „Bourtanger Moor“
  • Geeste Sabine Bork, Abwasserverband Ohm-Seenbach
  • Mücke Hiep Le, Institut für Siedlungswasserwirtschaft, RWTH Aachen University
  • Dipl.-Ing. Stefan Rehfus, Ingenieurbüro für BesserWasser

Landwirtschaftliche Verwertung weiter möglich

Die 2017 novellierte Klärschlammverordnung hat umfassende Auswirkungen auf die Entsorgung von Klärschlamm und Klärschlammerde. Insbesondere die landwirtschaftliche Verwertung wurde neu geregelt und eingeschränkt. Aufgrund ihrer besonderen Ei­gen­schaf­ten gelten für Klärschlammerden in vielen Regionen Deutschlands jedoch Sonderregelungen, die die landwirtschaftliche Verwertung erleichtern. Den meisten Betreibern von EKO-PLANT Klär­schlamm­ver­er­dungs­an­la­gen steht dieser Entsorgungsweg weiterhin offen. Klär­schlam­mer­den werden von Landwirten besonders nachgefragt und als Dünger zum Humusaufbau und zur nachhaltigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit eingesetzt. Der Anteil der land­wirt­schaft­li­chen Verwertung von Klärschlammerde ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und betrug 2023 mehr als 80 Prozent.

Phosphor-Rückgewinnung schon jetzt

Eine weitere Herausforderung ist die zukünftig vorgeschriebene Phosphor-­Rückgewinnung, denn noch gibt es trotz intensiver Entwicklungsarbeit noch keine marktreifen technischen Verfahren. Die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlammerde ist hingegen ökologisch besonders sinnvoll, denn so werden Nährstoffkreisläufe direkt geschlossen und die Phosphor-­Rückgewinnung unmittelbar umgesetzt. Ist die landwirtschaftliche Verwertung aufgrund der Anlagengröße oder der Schadstoffgehalte nicht möglich, bleiben nur technische Verfahren. Im Seminar wurde ein Blick auf den Entwicklungsstand der Rückgewinnungsverfahren geworfen.

Untersuchung von Medikamentenrückständen

Durch die, während der Vererdung ablaufenden biologischen und chemischen Prozesse, wird organische Substanz abgebaut. Das betrifft auch Rückstände von Medikamenten und Hor­mo­nen. Die Teilnehmer zeigten sich sehr interessiert an entsprechenden Analysen in Zu- und Ablauf der Kläranlagen sowie der Klärschlammerde. Messungen an vielen Anlagen ließen sich dann zu einem Gesamtbild zusammenfassen und die Ergebnisse von Klär­schlamm­ver­er­dungs­an­la­gen mit denen von Anlagen mit maschineller Entwässerung vergleichen. Als Partner von rund 80 Kläranlagenbetreibern bietet sich THE PAULY GROUP hier als bewährter Partner für Analytik, Auswertung und Zusammenführung der Ergebnisse an. Auch die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie stellt Kläranlagenbetreiber vor neue Herausforderungen, für die Lösungsansätze vorgestellt wurden.

Noch geringere Entsorgungsmenge durch individuelle Optimierungsmaßnahmen

Ein großer Vorteil der Klärschlammvererdung ist die im Vergleich zu maschineller Ent­wäs­se­rung größere Volumenreduktion, die zu einer geringeren Entsorgungsmenge führt. Im dynamischen Ökosystem einer Vererdungsanlage gibt es gelegentlich sinnvolle Op­ti­mie­rungs­mög­lich­kei­ten, die die Leistung noch verbessern können. So wird durch die Erhöhung der Volumenreduktion von 90 auf 95 Prozent die verbleibende Entsorgungsmenge um die Hälfte reduziert. Eine detaillierte Kosten-Nutzung-Betrachtung ermöglicht es Betreibern schon im Vorfeld abzuwägen, welche Optimierungsmaßnahmen wirtschaftlich sinnvoll sind.

Eine starke Gemeinschaft

Neben Fachvorträgen und intensiven inhaltlichen Diskussionen stand wie immer der persönliche Kontakt und der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt der Veranstaltung. THE PAULY GROUP plant und baut nicht nur Klär­schlamm­ver­er­dungs­an­la­gen, ihre Fachleute bleiben auch nach der Inbetriebnahme verlässliche Partner, sei es im Rahmen einer betriebsbegleitenden Betreuung durch die Abteilung Service Ökotechnik oder bei der Organisation von Beeträumungen und der anschließenden Verwertung. Darüber hinaus engagiert sich THE PAULY GROUP für verbesserte politische Rahmenbedingungen, wie etwa fachlich sinnvolle Sonderregelungen bei der Verwertung von Klärschlammerde.

Das Seminar „Vererdungsnachbarschaft“ stärkt aber auch Netzwerk und Gemeinschaft der Anlagenbetreiber selbst, die so die alltäglichen Herausforderungen gemeinsam noch besser bewältigen können. THE PAULY GROUP freut sich deshalb bereits auf die nächste Vererdungsnachbarschaft, die turnusmäßig 2026 stattfinden wird.