Warum haben sie sich für eine EKO-PLANT Klärschlammvererdungsanlage entschieden?
Wir hatten vorher eine Siebbandpresse zur Schlammentwässerung, die in die Jahre gekommen war und absehbar ersetzt werden musste. Die Entsorgungskosten pro Tonne Klärschlamm waren zu dem damaligen Zeitpunkt hoch und es wurde mit steigenden Preisen für den Transport und die Entsorgung in den nächsten Jahren gerechnet. Zudem waren auch Gesetzesänderungen in der Planung bezüglich der Düngemittelverordnung und des Abfallrechts die Einfluss auf die Entsorgung von Klärschlamm haben würden. Im Rahmen einer Fortbildung ist mein Vorgänger auf die Klärschlammvererdung aufmerksam geworden und konnte sich dann auch bei einer bestehenden Anlage ein Bild von diesem Verfahren machen. Ihn haben dann die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile überzeugt und er hat gesagt, wir schauen in die Zukunft und wollen eine Entsorgungssicherheit über die nächsten 8 bis 10 Jahre, um in der Zeit zu entscheiden, wie es mit der Entsorgung weitergeht. Im zuständigen Ausschuss und der Stadtvertretung wurde dann mit dem entsprechenden politischen Willen entschieden, 1,4 Millionen Euro für den Neubau in die Zukunftstechnik einer 3-Beet Vererdungsanlage zu investieren. In erster Linie war es also eine wirtschaftliche Entscheidung.
Wie sind ihre Erfahrungen mit der Anlage? Konkret: Läuft der Betrieb wie vorgesehen? Wie ist die Entwässerungs- und Vererdungsleistung? Gibt es Probleme?
Die Anlage läuft besser als erwartet und ohne Probleme. Sie ging 2013 in Betrieb und war bereits 2014 voll eingefahren. Seitdem arbeitet sie hervorragend. Wir haben keine Probleme mit dem Schilfwachstum und sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der PAULY GROUP. Die Betreuung und Zusammenarbeit durch und mit dem Außendienst über die Jahre gesehen ist einfach super. Die Vererdung ist besser als ursprünglich angedacht und wir erreichen eine Entwässerungsleistung von über 90 Prozent. Wir konnten dadurch den ersten Räumungszeitpunkt nach hinten verschieben, die erste Räumung, unter Federführung der PAULY GROUP als Generalunternehmer, findet jetzt Ende März statt. Zudem erweitern wir im selben Zeitraum die Anlage um ein viertes Beet. Die ungewöhnliche und harmonische Form der Beete um eine Windkraftanlage herum wirkt sich nicht negativ auf den Betrieb aus und führt zu keinen Problemen oder Mehrkosten, weder beim Bau noch beim Betrieb.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit der PAULY GROUP im Rahmen des betriebsbegleitenden Engineerings?
Hervorragend. Besser kann man es sich nicht vorstellen. Man ruft an, wenn es doch einmal kleinere Probleme im Betrieb gibt und erhält zeitnah Lösungen oder der Außendienst kommt schnellstmöglich vorbei. Regelmäßig werden Proben gezogen, einmal im Jahr wird ein Betriebsbericht erstellt. Man zahlt zwar entsprechendes Geld für dies betriebsbegleitende Engineering, am Ende kommt aber dafür eine hohe Qualität und entsprechende Leistung heraus. Für die anstehende Räumung und Entsorgung haben wir uns auch für die PAULY GROUP als Generalunternehmer entschieden. Die übernehmen dann alles, vom Ausbaggern über Entsorgungsnachweise bis zum Abtransport zur Verbrennungsanlage. Als kleiner Betrieb steht man hier sonst teilweise vor nur schwer lösbaren Herausforderungen. Auch die fachgerechte Beetöffnung und das Wiederverschließen ist ja nicht so ganz einfach – ebenso das neuerliche Einfahren des geräumten Beetes. Deshalb haben wir uns auch da wieder für die PAULY GROUP als Generalunternehmer entschieden. Wir haben hier für die Trinkwasserversorgung ein älteres Leitungsnetz und zu hohe Kupferbelastungen im Klärschlamm. Deshalb geht die Klärschlammerde komplett in die Verbrennung, da es sich um Sonderabfall handelt. Das ist aus unserer und auch aus landwirtschaftlicher Sicht sehr schade, denn es ist ja ein sehr humus-, nährstoff- und feststoffhaltiger Dünger, der dem Kreislauf entzogen wird. Aber so sind halt die gesetzlichen Auflagen und entsprechende technische Verfahren sind leider noch nicht in Anwendung oder marktreif, darauf haben wir keinen Einfluss. Ein im Jahr 2016/2017 angedachtes Pilotprojekt mit der PAULY GROUP kam leider nicht zur Umsetzung.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Deisinger für das Interview und die Zeit, die er sich genommen hat, um unsere Fragen zu beantworten.
Ein Porträt der Klärschlammvererdungsanlage Burgstaaken mit weiteren interessanten Zahlen, Daten und Fakten können Sie im folgenden Beitrag lesen: